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LemmiSchmoeker

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LemmiSchmoeker's books

Currently Reading

reviewed Sea of Silver Light by Tad Williams (Otherland, #4)

Tad Williams: Sea of Silver Light (Paperback, 2002, DAW) 4 stars

Otherland—the private, multidimensional universe created and controlled by The Grail Brotherhood, an organization made up …

Not bad at all, but could have been much better

3 stars

After a rather perfunctory first book and two carefully constructed middle books, this last one is much less stringent. Williams really likes to talk, and can fill hundreds of pages with branches that serve no real purpose other than establishing (or maintaining) atmosphere. For the first three books, this was very apparent, but worked fairly well, especially in his long and empathic descriptions of fascinating worlds.

Here, however, he apparently found out during writing that he didn't have much story left, so a large part feels empty, with people wandering from one world to the next, only to find that they need to go somewhere else entirely. He starts inventing more obstacles that are sluggishly resolved, just to present more of less the same situation in the final quarter as in the beginning of this volume.

Strangely, that last quarter – starting around chapter forty, in the middle of the …

Agatha Christie: Eine reizende alte Dame (Hardcover, German language, 1992, Loewe) 3 stars

Als Tommy und Tuppence Beresford ihre Tante Ada im Altersheim besuchen, hat Tuppence eine eigenartige …

So penetrant sympathisch, dass eine ganze Serie kaum zu ertragen sein dürfte

2 stars

Sicherlich tut die Übersetzung von Edda Janus der Geschichte keinen Gefallen: Die feine britische Ironie verkommt zu angestrengter Langeweile, amüsante Dialoge werden zu Phrasentennis – und kein Wort darf in der Übersetzung ausgelassen werden, so dass es von "Nun ja", "Also", "sogar" und "Laß uns" nur so wimmelt.

Das größere Problem ist aber der Roman an sich. Die Hauptcharaktere sind so penetrant sympathisch, dass eine ganze Serie mit ihnen kaum zu ertragen sein dürfte. Man bekommt das Gefühl, es mit einem Ehepaar von Miss-Marple-Parodisten zu tun zu haben. Sämtliche Figuren sind in Klischees ausgearbeitet (bis hin zur Unverfrorenheit, von einer Person zu behaupten, sie „hätte aus einem Roman von Dickens stammen können“) und reden in Formeln – dabei wird an etlichen Stellen ohne erkennbaren Grund betont, wie unangenehm hektisch und unmoralisch die moderne Zeit doch sei.

Besonders schlimm ist, dass Christie von vielen Dingen keine Ahnung hat und geradezu trotzig …

reviewed The Ghost Brigades by John Scalzi (Old Man's War, #2)

John Scalzi: The Ghost Brigades (EBook, 2007, Tor) 4 stars

The Ghost Brigades are the Special Forces of the Colonial Defense Forces, elite troops created …

Different from the first book in many aspects

4 stars

This second book is different from the first one in many aspects: a more focused story, a different main character, a different philosophy. As before, Scalzi carefully lays out a background full of characters, histories and ideas before he starts building up the story.

There is certainly a lot of action, particularly during a central scene of strategic development, but the emphasis is firmly put on more peaceful concepts this time: family, life and purpose. While the galactic war is still the center of the action, Scalzi is more interested in exploring the moral implications of that war for all involved parties.

In the end, everybody - including the reader - is left with a feeling of fatigue, not of the story, or even just the events of the story, but of a war that it doesn't seem possible to end without unfathomable violence.

John Scalzi: Questions for a Soldier (2005, Subterranean Press) 4 stars

Just a quick short story

4 stars

This is just a quick short story that serves as a bridge between the life of the soldiers and the life of the colonists. It's framed as a Q&A session for John Perry where he answers all kinds of questions about his life as a soldier. The idea behind that was probably more to refresh the reader's memory than to add more detail to the world or its inhabitants (even though some amusing anecdotes are told as well).

reviewed Gedichte by Alfred Kolleritsch (Suhrkamp Taschenbuch)

Alfred Kolleritsch: Gedichte (German language, 1988, Suhrkamp) 3 stars

Die versammelten Gedichte sind gar nicht schlecht

3 stars

Die hier versammelten Gedichte sind gar nicht schlecht – und das will in der heutigen literarischen Welt ja was heißen. Meinen Geschmack treffen sie allerdings ganz und gar nicht, und so ist es bei einem flüchtigen Durchblättern geblieben.

Ein kleines bisschen geschmälert wird der Lesegenuss durch das Vorwort von Peter Handke, der es tatsächlich schafft, vier Seiten lang über nichts anderes zu schreiben als seine eigene Klugheit: denn der Gedanke, den er da immer und immer wieder breitwalzt, ist nach dem zweiten Satz schon hinlänglich erklärt.

Dafür kann aber Kolleritsch auch wieder nichts.

Wer ist Woody Allen wirklich? Ist er identisch mit seinen großen Leinwandfiguren? Oder führt er …

Immer eine dumme Idee, sich eine Biografie von einer noch lebenden Person zuzulegen

3 stars

Es ist immer eine dumme Idee, sich eine Biografie von einer noch lebenden Person zuzulegen: Menschen ändern sich, und die Bilder dieser Menschen ändern sich mit.

Dieses Buch beginnt gleich mit einem Foto der glücklichen Familie Allen/Farrow; Allen selbst wird als weltoffener, entspannter Normalmensch gezeichnet, als „intelligentester Komiker unserer Zeit“. Und das ist das Problem: Es gibt keinerlei Distanz, keine Kritik, sondern nur Bewunderung, die an keiner Stelle hinterfragt wird. So entsteht ein zwar ziemlich vollständiges Bild seines Schaffens und seiner Lebensstationen bis ca. 1987, die Persönlichkeit wird aber sehr einseitig angestrahlt. Da aber genau das, die Beschreibung der „Differenzen“ zwischen Filmpersönlichkeit und Wirklichkeit, die Zielsetzung des Buchs ist, fällt es schwer, diesen Versuch zu mögen oder auch nur ernst zu nehmen.

Sheila Ostrander, Lynn Schroeder: PSI (Hardcover, German language, 1971) 4 stars

Für ein Buch aus den USA aus den frühen Siebzigern höchst beeindruckend

4 stars

Ein sehr seltsames und sehr unterhaltsames Buch über die Erforschung parapsychologischer Fähigkeiten im (damaligen) Ostblock. Die Autoren sind vorurteilsfrei durch die einzelnen besprochenen Staaten (Sowjetunion, Bulgarien, Tschechoslowakei) gewandert und haben sich für die vielen Gerüchte Beweise vorlegen lassen. Im Buch werden alle verfügbaren Materialien ohne Unterschied zitiert: Dabei entsteht der Eindruck eines freundlichen Ostblocks, in dem die Wissenschaft unerklärte Phänomene gut gelaunt untersucht und kategorisiert. Für ein Buch aus den USA aus den frühen Siebzigern höchst beeindruckend.

Robert J. M. Rickard: Photographs of the unknown (1980, New English Library) 4 stars

Photographs of unexplained or dubious phenomena

4 stars

This book consists of photographs of unexplained or dubious phenomena. It tries to be unbiased, but gets caught in its own sensationalism. At the same time, many of the photos are spectacular, and it would be hard to find another book with such a comprehensive collection of the “classics”, most of which have been proven to be fakes by now.

Ronald M. Hahn: Lexikon des Science Fiction Films (German language, 1983, Heyne) 4 stars

Ziemlich gutes Nachschlagewerk, vor allem, wenn die Pressemeinung der Zeit interessiert

4 stars

Das Lexikon des Science Fiction Films ist ein ziemlich gutes Nachschlagewerk, vor allem, wenn die Pressemeinung der Zeit interessiert. Stellenweise sind die Pressezitate etwas lieblos zusammengestellt, und man kann die Meinung der Autoren über die Filme nicht ganz herauslesen.

Die Definition von „Science Fiction“ ist so weit gestreckt, dass mit Sicherheit kein SF-Film durch das Raster rutschen kann, andererseits finden sich dadurch auch Agentenfilme und Experimente.

Die Autoren gehen außerdem recht hochnäsig an die Materie heran und verspielen sich dadurch Sympathien, vor allem in ihrer Ablehnung aller Exploitation-Filme. Rezensionssätze wie „Ein lächerliches Gebräu, gerade noch zu ertragen von gehirnamputierten Sado- und Karatefreaks.“ machen trotzdem Spaß.

Brian Hildreth: Leben wie Robinson (Paperback, German language, 1980, Schneider) 5 stars

So ernst genommen habe ich Kinder lange nicht mehr gesehen

5 stars

Dieses Buch ist ebenso obskur wie faszinierend: Ein Survival-Buch für Kinder, geschrieben von einem neuseeländischen Armeeausbilder. Dabei werden keine Themen ausgelassen, nur weil sie etwa als nicht kindgerecht empfunden werden würden: Wie man Blutungen stillt, wird ebenso erklärt wie das Essen von Insekten, und Bauanleitungen für Biwaks und Iglus sind so selbstverständlich wie das internationale Buchstabieralphabet, aber auch eine Erklärung, wie man die Stacheln eines Igels vor dem Essen entfernt.

So ernst genommen habe ich Kinder lange nicht mehr gesehen.

Ungewöhnlich für Schneider-Bücher gibt es hier keine Altersempfehlung, mir war es jedenfalls ein innig geliebter Begleiter seit meinem achten Lebensjahr.