Manuel Batsching rated The Road: 4 stars
The Road by Cormac McCarthy
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Anne Morellis kurzes Buch basiert maßgeblich auf [a:Lord Arthur Ponsonbys|290575|Arthur Ponsonby|https://s.gr-assets.com/assets/nophoto/user/u_50x66-632230dc9882b4352d753eedf9396530.png] "[b:Falsehood In War Time|5495602|Falsehood In War Time Containing An Assortment Of Lies Circulated Throughout The Nations During The Great War|Arthur Ponsonby|https://i.gr-assets.com/images/S/compressed.photo.goodreads.com/books/1346657925l/5495602.SX50.jpg|511821]". Ponsonby ging es darum, die gängigsten oder eindrücklichsten Beispiele von Kriegspropaganda während des Ersten Weltkriegs zusammenzustellen, um im Wesentlichen zwei Dinge zu zeigen: Erstens, dass sich alle am Krieg beteiligten Nationen dieses Mittels bedient haben und zweitens, dass selbst die haarsträubendsten Falschnachrichten von der Bevölkerung ganz unabhängig vom jeweiligen Bildungsniveau bereitwillig aufgenommen wurden.
Aus den von Ponsonby gesammelten Beispielen gewinnt Morelli nun zehn Prinzipien, die der Propaganda in Kriegszeiten maßgeblich zugrunde liegen sollen. Diese zehn Prinzipien bilden jeweils ein eigenes Kapitel, zu dem Morelli entsprechende Beispiele der Kriegsberichterstattung aus Konflikten des 20. und dem frühen 21. Jahrhundert anführt, wie etwa den Irak- oder Jugoslawien-Krieg.
Morelli kommt zu dem Schluss, dass dieselben Propaganda-Prinzipien, die bereits im Ersten …
Anne Morellis kurzes Buch basiert maßgeblich auf [a:Lord Arthur Ponsonbys|290575|Arthur Ponsonby|https://s.gr-assets.com/assets/nophoto/user/u_50x66-632230dc9882b4352d753eedf9396530.png] "[b:Falsehood In War Time|5495602|Falsehood In War Time Containing An Assortment Of Lies Circulated Throughout The Nations During The Great War|Arthur Ponsonby|https://i.gr-assets.com/images/S/compressed.photo.goodreads.com/books/1346657925l/5495602.SX50.jpg|511821]". Ponsonby ging es darum, die gängigsten oder eindrücklichsten Beispiele von Kriegspropaganda während des Ersten Weltkriegs zusammenzustellen, um im Wesentlichen zwei Dinge zu zeigen: Erstens, dass sich alle am Krieg beteiligten Nationen dieses Mittels bedient haben und zweitens, dass selbst die haarsträubendsten Falschnachrichten von der Bevölkerung ganz unabhängig vom jeweiligen Bildungsniveau bereitwillig aufgenommen wurden.
Aus den von Ponsonby gesammelten Beispielen gewinnt Morelli nun zehn Prinzipien, die der Propaganda in Kriegszeiten maßgeblich zugrunde liegen sollen. Diese zehn Prinzipien bilden jeweils ein eigenes Kapitel, zu dem Morelli entsprechende Beispiele der Kriegsberichterstattung aus Konflikten des 20. und dem frühen 21. Jahrhundert anführt, wie etwa den Irak- oder Jugoslawien-Krieg.
Morelli kommt zu dem Schluss, dass dieselben Propaganda-Prinzipien, die bereits im Ersten Weltkrieg erfolgreich waren, auch heute noch Anwendung finden, wenn es darum geht, die öffentliche Meinung so zu beeinflussen, dass sie zum Beispiel einer direkten oder indirekten Beteiligung an einem Krieg positiv gegenübersteht. Dazu wird (um nur ein paar der von Morelli aufgestellten Prinzipien zu nennen) etwa betont, dass die eigene Nation friedliebend ist und nur durch die maßlose Aggression eines wahnsinnigen Diktators und seiner absichtlichen Gräueltaten an Zivilisten und dessen Einsatz geächteter Waffen zur Teilnahme am Krieg gezwungen wird. Wer etwas anderes behauptet, ist ein Anhänger von Verschwörungstheorien.
Die verbreitete Ansicht, dass die Medien westlicher Demokratien durch die Vielheit der Quellen und der Abwesenheit eines Medienmonopols sozusagen einen eingebauten Schutz vor einseitiger Propaganda hätten, hält Morelli zumindest für die Kriegsberichterstattung für falsch.
Morellis Empfehlung ist es daher, in Kriegszeiten allgemein skeptisch gegenüber jeglicher Mediendarstellung zu sein, selbst auf die Gefahr hin, tatsächliche Kriegsverbrechen fälschlicherweise als Propaganda abzutun. Sie sagt dazu wörtlich, dass "[...] überzogener Skeptizismus - selbst wenn er in bedauerliche Dummheiten wie der Leugnung von Fakten mündet - nur wenige Tote auf dem Gewissen hat und weniger tragische Folgen nach sich zieht als blinde Leichtgläubigkeit" (S. 138).
Insgesamt hat Morellis Essay allerdings meiner Ansicht nach recht wenig Tiefgehendes zu bieten. Die Einsicht, dass die Mediendarstellung zu Konflikten, in denen die eigene Nation mindestens indirekt involviert ist, stark politisch voreingenommen ist und dabei vor allem der Schwerpunkt auf stark emotionalisierende Inhalte gelegt wird, dürfte für die Wenigsten neu oder überraschend sein.
Ich finde es schade, dass sich Morelli bei der Entwicklung ihrer Prinzipien zur Kriegspropaganda so stark auf Ponsonby fokussiert. Es gibt bei ihr keine Auseinandersetzung mit vorausgehenden oder nachfolgenden Studien zur Kriegspropaganda, wie [a:Walter Lippmanns|74615|Walter Lippmann|https://images.gr-assets.com/authors/1300136971p2/74615.jpg] "[b:A Test of the News|52569132|A Test of the News An Examination of the News Reports in the New York Times on Aspects of the Russian Revolution of Special Importance to Americans, March 1917 - March 1920|Walter Lippmann|https://i.gr-assets.com/images/S/compressed.photo.goodreads.com/books/1585159383l/52569132.SX50.jpg|78218080]" (1922) oder das sehr populäre "[b:Manufacturing Consent|12617|Manufacturing Consent The Political Economy of the Mass Media|Edward S. Herman|https://i.gr-assets.com/images/S/compressed.photo.goodreads.com/books/1525166345l/12617.SY75.jpg|857416]" (1988) von [a:Noam Chomsky|2476|Noam Chomsky|https://images.gr-assets.com/authors/1485473965p2/2476.jpg] und [a:Edward S. Herman|7985|Edward S. Herman|https://images.gr-assets.com/authors/1601624319p2/7985.jpg].
Allein schon in der Frage, wer verantwortlich für die Entstehung propagandistischer Nachrichtenmeldungen ist und ob diese überhaupt bewusst bestimmten Propagandaprinzipien folgen, hätte man Lippmanns und Chomskys gegensätzliche Ansätze gegenüberstellen können. Während Lippmann das Problem in einer Vernachlässigung des journalistischen Berufsethos sieht, da die Berichterstattung auf Wunschdenken und der Voreingenommenheit der Journalisten und Redakteure zurückgeht, sieht Chomsky politische und wirtschaftliche Eliten im Hintergrund die Strippen ziehen, die direkten Einfluss auf die Massenmedien nehmen.
Morelli selbst äußert sich zu dieser Frage nur vage. An eine globale Verschwörung mag sie nicht glauben, gleichsam ist sie aber überzeugt, dass z. B. Jamie Shea (NATO-Sprecher während des Jugoslawien-Kriegs) bewusst Propagandaprinzipien angewendet hat und dabei von den Medien entsprechend unterstützt wurde. Die spannende Frage bleibt aber unbeantwortet: Warum haben die Medien die offiziellen Positionen der NATO unterstützt und übernommen? Inhaltliche Voreingenommenheit der Journalisten? Direkte Einflussnahme auf die Medien durch die NATO, staatlicher Zensur oder irgendwelcher Eliten? Oder wird einfach eine bereits bestehende Erwartungshaltung der Leser- bzw. Zuschauerschaft durch die passende Darstellung bedient?
Mir ist darüber hinaus noch aufgefallen, dass sich die Autorin als Quelle für ihre Beispiele zur propagandistische Kriegsberichterstattung der jüngeren Zeit ausschließlich auf eine recht enge Auswahl meist französisch- oder englischsprachiger Medien beschränkt. Es sind dann allerdings dieselben Medien die sie als Faktenbasis bemüht, um eine Darstellung als Propaganda zu entlarven. Um nur ein zufälliges Beispiel zu nennen: Auf Seite 41 kritisiert sie Le Monde für eine propagandistische (oder auch boulevardistische) Charakterisierung der Familie von Slobodan Milošević. Auf Seite 74, Fußnote 91 dient Le Monde Morelli dagegen als vertrauenswürdige Quelle dafür, dass die NATO Filmmaterial über die vermeintlich versehentliche Bombardierung eines Transportzugs manipuliert hat. Aber wie passt das zum allgemein angebrachten Zweifel gegenüber den Massenmedien im Hinblick auf die Kriegsberichterstattung? Wann kann man einer Quelle trauen? Ist eine Nachricht, die z.B. die NATO der gezielten Propaganda und Bildfälschung bezichtigt, über jeden Zweifel erhaben? Kann hinter solchen Meldungen nicht auch emotionalisierter Skandaljournalismus stehen?
Ich kann Morellis Buch nicht wirklich weiterempfehlen. Für die Einsicht, dass Propaganda auch heute noch stattfindet und westliche Massenmedien sehr weit von einer vorurteilsfreien objektiven Berichterstattung entfernt sind, braucht man keine 155 Seiten Morelli lesen. Für einen Einstieg in das Thema Medien und Propaganda kann man sich stattdessen gleich mit der relevanten Fachliteratur beschäftigen. "[b:The Oxford Handbook of Propaganda Studies|17803174|The Oxford Handbook of Propaganda Studies|Jonathan Auerbach|https://i.gr-assets.com/images/S/compressed.photo.goodreads.com/books/1379899716l/17803174.SX50.jpg|24904975]" bietet hierzu einen guten Einstieg.
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