greeny reviewed Der Gute Mensch von Sezuan by Bertolt Brecht
Review of 'Der Gute Mensch von Sezuan' on 'Goodreads'
4 stars
Diese Parabel hat mich an zwei Szenen aus kürzlich gelesenen Büchern erinnert. Die Großinquisitoren Szene aus 'Die Brüder Kamasarow' (Dostojewski) und den großen Schlussdialog in 'Brave new world' (Huxley). In beiden geht es mehr unter anderem um die Frage, wie man in einer Welt voll Leid und Sünde lebt.
Auch Brecht nimmt sich diesem Dilemma an, die von Religion aufgetragene Grundwerte zu leben in einer Welt, die das nur schwer ermöglicht.
In diesem Werkt liegt er den Fokus auf die Interaktionen mit den Mitmenschen. Wenn man sich als guter Mensch verhält, nutzen andere dies (aus), in einem Maße, dass das eigene Leben nicht mehr menschenwürdig ist.
Einige Aspekte fand ich besonders interessant, zum Beispiel, dass die Götter das Tun eines guten Menschen fordern, sich aber nicht mit der wirtschaftlichen Lage, Not der Bevölkerung etc. beschäftigen wollen, sondern stattdessen ein, fast schon akademisches, bedingungsloses gutes Verhalten des Individuums fordern.
Alles in …
Diese Parabel hat mich an zwei Szenen aus kürzlich gelesenen Büchern erinnert. Die Großinquisitoren Szene aus 'Die Brüder Kamasarow' (Dostojewski) und den großen Schlussdialog in 'Brave new world' (Huxley). In beiden geht es mehr unter anderem um die Frage, wie man in einer Welt voll Leid und Sünde lebt.
Auch Brecht nimmt sich diesem Dilemma an, die von Religion aufgetragene Grundwerte zu leben in einer Welt, die das nur schwer ermöglicht.
In diesem Werkt liegt er den Fokus auf die Interaktionen mit den Mitmenschen. Wenn man sich als guter Mensch verhält, nutzen andere dies (aus), in einem Maße, dass das eigene Leben nicht mehr menschenwürdig ist.
Einige Aspekte fand ich besonders interessant, zum Beispiel, dass die Götter das Tun eines guten Menschen fordern, sich aber nicht mit der wirtschaftlichen Lage, Not der Bevölkerung etc. beschäftigen wollen, sondern stattdessen ein, fast schon akademisches, bedingungsloses gutes Verhalten des Individuums fordern.
Alles in allem eine sehr lesenswerte Parabel.